Zusammen mit Beat und seiner Partnerin verbrachten wir im Januar 2020 eine Woche auf der Kanareninsel. Das Wetter meinte es gut, es war aussergewöhnlich warm für diese Jahreszeit. Jeden Tag unterwegs und jeden Abend Gourmet. Doch der Reihe nach.

Vorab möchte ich Cony herzlich danken für ihren perfekten Fahrdienst. Ohne sie wären die schönen Flüge so nicht möglich gewesen.

Tag 1. Tagsüber schönes Wetter geniessen, etwas viel Wind. Am Spätnachmittag auf den Taucho und schöner Sonnenuntergangsflug ans Meer.

Tag 2. Anspruchsvolle Wanderung in die Barranca del Invierno bis ans Ende zum Wasserfall. Die Schlucht, wo wir schon zig Mal drüber flogen, ist seit Kurzem wieder offen. Wegen Steinschlag war sie längere Zeit geschlossen. Abends Fliegen bis nach Sonnenuntergang.

Tag 3. Neues Fluggebiet Guimar Nord, bei der Antenne. Beat und ich starten etwas früh. Swen Epiney Thermik, aber wir schaffen den Anschluss an den entstehenden Wolkendeckel. Genussflug an den Strand. Anschliessend Inselumrundung mit Nachtessen in Garachico am Meer.

Tag 4. Sehr warm, fliegerisch uninteressant. Beat und ich wandern von Ifonche durch die Kanarischen Kiefern hindurch auf den Taucho und runter nach Adeje. Diese Bäume werden auch Wolkenmelker genannt, weil sie mit ihren langen Tannnadeln die Feuchtigkeit aus der Luft holen.

Tag 5. Flug von Izana, 2200 m nach Puerto de la Cruz. Das Fugzeugwrack, das wir vor Jahren im Wald entdeckt haben, ist weg. Siehe auch youtube: https://youtu.be/KLosj34NUVQ über dem Pool von Puerto de la Cruz.

Tag 6. Der Flug der Flüge! Ostwindlage und wolkenlos. Erst am Startplatz oberhalb von Candelaria entschieden wir uns, ganz nach oben zu fahren, um von Izana aus zu starten. Ist schon toll, wenn man eine Driverin hat! Ein paar Italos dümpelten in der Luft. Beat und ich erreichten auch bald die Arbeitshöhe von ca. 2700 m. Wir haben hier noch nie überhöht, der Ausblick nach allen Seiten grandios. Ein Zeno hing mit uns eine Zeit lang ambitionslos über den Observatorien (2500 m) rum.
Was orakelten Beat und ich heute Morgen beim Frühstück? „Von Izana abdrücken und dann ein Landebier an der Piratenbar der Galetabeach“, plagierten wir euphorisch rum? Fliegergeschwafel.
Entweder tun wir das heute, oder lange Zeit nie mehr, das war mir klar. Wenn keiner den Anfang machen will, dann ich und drückte ab im Sinkflug Richtung Süden. Erst als ich unten an der Waldgrenze auf ca. 2000 m einen stattlichen Schlauch auf 3000 m fand, folgte mir der Zeno und dann Beat. Einholen konnten sie mich allerdings nicht mehr. Ich hatte eine zu gute Traumlinie oben am Kraterrand. Wie schon öfters angemerkt: Wenn‘s nicht so kalt gewesen wär, ich hätt‘ne f…e gno!
Die Windverhältnisse waren sportlich aber OK. Über dem Krater drückte unerwartet der Nordwind rüber. Aber zusammen mit der Leethermik gabs ein schönes Aufwindband auf ca. 2800- 2900 m entlang des Kraterrandes. Wahnsinn! Die Aussicht und ganz alleine hier oben. Wo die Strasse von Vilaflor in den Krater mündet, entschied ich mich Richtung Meer zu fliegen. Ich wollte nicht unbedingt im Ostwind irgendwo in Gigantes am Boden stehen (wie später der Italiener mit dem Zeno). Der Wind war unterhalb 1500 m doch recht stark. Die Piratenbar kam immer näher. Nach der Landung musste ich ein paar Mal auf Frage wiederholen, wo ich denn gestartet sei. Ich erzählte denen, dass dies in der Schweiz normal wäre und alle Rentner so fliegen würden….. Eine halbe Stunde später landete auch Beat direkt vor der Bar.

Aus dem angesagten einen Landebier wurden sechs – oder sieben?

Ich denke, dieser Flug wird für uns einmalig bleiben. Da muss wettermässig einfach alles stimmen, sonst wird’s gefährlich.

Links:
Video Flieg den Teide : https://youtu.be/gD8FRJhOtGg
Video über Puerto de la Cruz: https://youtu.be/Cy-MTAVWy6Q
XContest: https://www.xcontest.org/world/en/flights/detail:Hauz/31.01.2020/12:48
Facebook : https://www.facebook.com/fritz.hodel/posts/2996587547042820

Fritz Hodel – SHV 10060