Mit rund 60 Club-Mitgliedern war die Generalversammlung wiederum sehr gut besucht

Durchzogenes Flugwetter, herausfordernde Verhandlungen bezüglich unserem Fluggebiet, viele tolle Club-Aktivitäten, ein Flugfest bei besten Bedingungen, aktive Mitglieder und ein hervorragend konstruktiv funktionierender Vorstand; in etwas so lässt sich das Club-Jahr 2024 vom Delta- und Paraclub Hohwacht zusammenfassen.

Wettermässig war vor allem das Frühjahr sehr nass und mit wenig Sonnenschein gesegnet. Trotzdem gab es aber viele tolle Flugtage und wir konnten fast alle Club-Aktivitäten mit tollen Beteiligungen durchführen. So hatten wir auch das Glück, dass am ersten Datum vom Flugfest besten Bedingungen herrschten und wir einen erfolgreichen Tag mit bester Werbung für den Gleitschirmsport, für unser Fluggebiet und für unseren Club verzeichnen durften. Entsprechend positiv war denn auch das finanzielle Ergebnis vom Fest.

Auch die weitere Club-Aktivitäten waren gut besucht. Im Januar starten wir jeweils mit dem Fondue-Plausch auf der hinteren Wasserfallen und dem Notschirmwerfen in der Mehrzweckhalle in Lauwil. Bei letztem profitierten rund 25 Mitglieder von einem Theorieteil und dem Praxisteil mit dem Wurf des Notschirms. Aus sehr starkes Interesse stiess der Vortrag von Peter von Känel anlässlich unseres Thermik-Höcks. Thema des Abends war der „Umgang mit Risiko“. Peter von Känel ist Gleitschirmpilot mit Biplace-Brevet, Bergführer und Luftfahrtingenieur. Wenn es um Risiko geht, hat Peter also enorm Erfahrung. Risiko ist auch Teil unseres Sports. Im Referat zeigte uns Peter, wie man damit umgehen kann. Ebenfalls interessant war der Besuch der Rega Basis in Erstfeld. Wir wurden von Fabrizio (Rettungssanitäter und Instruktor) sowie von Stefan (Rega Pilot) durch die Basis geführt. Im anschliessend Theorieteil ging es um die Rega als Organisation einerseits und um das richtige Verhalten von Gleitschirmpiloten bei einem Rega-Einsatz. Ein sehr lehrreicher Abend.

Im Jahresprogramm folgten Manövertraining, Startplatzputzete, Club-Cup, Sicherheitstraining ein Thermik-Höck zum Thema Luftraum, ein erste Hilfe Kurs und der Chlaus-Höck. Es waren allesamt lehrreiche bzw. tolle Anlässe. Einzig unser Club-Weekend in Fiss ist buchstäblich ins „Wasser gefallen“, so dass wir dieses absagen mussten. Der Vorstand bedankt sich bei allen Mitgliedern für die starke Beteiligung; das motiviert!

Herausfordernd waren im vergangenen Jahr Verhandlungen in Bezug auf die unter Schutzstellung der Mittleren St. Romay. Davon betroffen ist vor allem unser Hauptstartplatz, die Hohwacht. Das Gebiet ist im Inventar der Trockenwiesen und Weiden (TWW) von nationaler Bedeutung und wurde per 2025 durch den Regierungsrat unter Schutz gestellt (Details in der Verordnung „Mittlere St. Romay, Lauwil, GS 2024.063). Dank kooperativer Einflussnahme und guten Beziehungen konnten wir erwirken, dass wir in der Verordnung als einzige Sportart explizit erwähnt und die Erlaubnis zum Fliegen darin erfasst ist (praktisch alle anderen Sportarten sind als nichterlaubt erfasst). Auf der anderen Seiten mussten wir aber gewisse Kompromisse eingehen. Unter Rücksprache mit dem SHV und Beizug juristischer Unterstützung haben wir unsere Möglichkeiten ausgeschöpft und dürfen mit dem Resultat zufrieden sein. Denn ein generelles Flugverbot war auch Thema, wie der Auszug aus dem Protokoll des RR zeigt.

Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates:

Am höchsten Punkt, bei der «Hohwacht», starten jedoch regelmässig Gleitschirme und überfliegen das Gebiet. Gemäss einer Literaturstudie des Bundesamts für Umwelt, Wald und Landschaft (BU-WAL, 2002) kann das Überfliegen durch Gleitschirme inklusive der ausgesendeten akustischen Signale ein relevanter Störfaktor für Wildtiere und Vögel sein und den Bruterfolg schmälern. Da die Effekte durch Gleitschirmflieger auf kleine Bodenbrüter wie den Baumpieper (Anthus trivialis) bisher nicht untersucht wurden und gemäss der erwähnten Literaturstudie (BUWAL, 2002) auch Gewöhnungseffekte eine Rolle spielen können, wird auf ein generelles Flugverbot verzichtet. Von März bis Juni dürfen jedoch keine Clubevents stattfinden und akustische Signale beim Start und Flug sind zu minimieren. Die Startplatzfläche von 30 x 50 m darf nicht ausgedehnt werden. Die Clubleitung informiert die Mitglieder durch die genutzten digitalen Kanäle, sowie durch eine Aktualisierung der Informationstafeln beim Startplatz «Hohwacht».

Die erwähnten Auflagen werden wir auf unserer Homepage, auf den Fluggebietstafeln, auf der SHV-Seite mit den Fluggebietsinfos sowie auf der Burnair-Startplatzinfo abbilden.

Die Ende 2023 ausgeführte Mitgliederumfrage haben wir detailliert ausgewertet und erste Massnahmen umgesetzt, terminiert oder für weitere Abklärungen frei gegeben.

Auch finanziell war das Jahr 2024 sehr erfolgreich. Unsere Erfolgsrechnung zeigt einen Gewinn von CHF 4’524.38 womit unser Eigenkapital beinah auf CHF 50’000.— angewachsen ist. Auch die Mitgliederzahl ist um 5 auf Total 216 gestiegen.

 

An dieser Stelle ist es mir ein grosses Anliegen, meinem Vorstands-Team einen riesigen Dank für das grosse Engagement auszusprechen. Mit guter Organisation reichten uns 4 Vorstandssitzungen für die Planung der Vereinsführung. Ein weiterer Dank geht an die Mitglieder, die uns immer wieder unterstützen – sei es materiell oder auch mit ihrem persönlichen Einsatz. Den fleissigen Helferinnen und Helfern an unseren Anlässen gebührt ebenfalls ein grosses Mercie wie auch allen Landbesitzern und der Gemeinde Lauwil für das Gastrecht.

Der Vorstand hat sich für 2025 wieder wichtige Ziele gesetzt. Sie wurden an der Generalversammlung kommuniziert und sind schriftlich festgehalten (Anhang zum Protokoll). Das Jahresprogramm 2025 steht und wir hoffen, dass sich möglichst viele Vereinsmitglieder daran beteiligen.

Nun wünsch ich allen ein unfallfreies und schönes Flugjahr 2025. Dabei ist es nicht wichtig, wie hoch, wie lang, wie weit; die Freude an jedem Flug zählt.

Herzlichst

Euer Präsi, Beat