Am 14. Juli starteten wir mit der Flugschule Airzone aus Oensingen in das 10-tätige portugiesische Flugabenteuer auf den Azoren. Die Azoren mit der Hauptinsel São Miguel bestehen aus 9 Inseln im Atlantischen Ozean und haben insgesamt rund 247‘000 Einwohner. Die Azoren wurden immer wieder von heftigen Erdbeben und Vulkanausbrüchen heimgesucht daher diese eindrückliche Kraterlandschaft. Der Name „Açores“ stammt aus dem Deutschen für „Habichte“ was fälschlicherweise für die ursprüngliche Vielzahl von Bussarden galt.

In Ponta Delgada, der Hauptstadt von São Miguel, erwarteten uns unter anderem Temperaturen zwischen 18 und 27 Grad, Gartenhortensien gesäumte Strassen, saftig grüne Wiesen (unzählige Aussenlandeplätze!!!), eine eindrückliche Kraterlandschaft und unser local Guide den azorianischen Gleitschirm Vorreiter und Lehrer Paulo sowie vieles mehr.

Nach Hotelbezug unweit des Flughafens konnten wir bereits das Fluggebiet Ribeira Grande erkunden und unser local Guide hat uns mit den ersten wichtigen Informationen versorgt.

Einige unter uns durften schon mal die „fake thermal“ beschnuppern (ein geothermisches Kraftwerk mit Steigwerten von ca. 5m/s – jedoch auch entsprechend unangenehmen Duft) während andere das erste und letzte Mal den offiziellen Landeplatz erreichten.

Aufgrund der Wetterverhältnisse sind wir jeweils morgens gut ausgeschlafen in den Flugtag gestartet und konnten dennoch bis in den Sonnenuntergang fliegen, was nicht nur für die Romantiker unter uns spektakulär war. Die Bilder sprechen für sich…

In den nachfolgenden Tagen sind wir in den Gebieten Ribeira Grande, Sete Cidades, Felésia das Feteiras, Felésia da Ferraria und Furnas geflogen. Furnas ist ein Ort mit Schwefelquellen, welche touristisch und auch geothermisch genutzt werden. Ein idealer Entspannungsort für nicht-fliegbare Tage. Und auch diese gab es. Wenn uns das Wetter auf den Boden gezwungen hat und mit einer dicken Basis den Blick vernebelte, haben wir unsere Zeit in heissen Quellen oder im Meer (für hartgesottene unter uns), mit jassen, ausruhen, essen, Volleyball uvm verbracht.

Doch auch die anfänglich nicht-fliegbaren Tage konnten sich noch zum Besseren wenden.

Zum täglichen fliegerischen Repertoire gehörten unterschiedliche Windrichtungen und -stärken, unfreiwillige wie auch freiwillige Toplandungen, Wingover, kleinere Streckenflüge, spektakuläre Klippenstarts, Wolkenflüge sowie landschaftliche Aussichten woran man sich nicht satt sehen wollte.

Sete Cidades, und ich rede hier wahrscheinlich im Namen aller Teilnehmer, ist eine Naturschönheit mit wenig seinesgleichen. Ein Highlight für einen Gleitschirmpiloten in dieser Kraterlandschaft zu soaren und dabei immer den Vulkansee – und je nach Höhe auch das Meer – im Blick. Einige von uns haben doch versucht diesen nicht sehr kleinen Krater zu umfliegen. Ob erfolgreich oder nicht, es hat sich auf alle Fälle gelohnt und auch der entsprechende Fussmarsch zurück konnte die Freude über den Versuch nicht schmälern. Alle anderen waren glücklich entsprechend Höhe zu machen, lange Flüge zu geniessen und ihre Kameras mit wunderschönen Bildern zu füllen. Perfekt abgerundet wurde der eine Flugtag dann mit einer tollen Überraschung aus dem Hause Sergio und Paulo – Lagerfeuerstimmung mit BarbeQ und portugiesischen sowie heimischen Klängen am Lagoa Azul.

Auch an den restlichen Abenden wurden unsere hungrigen Fliegerbäuche mit vielen guten Köstlichkeiten (meistens von der Kuh) genährt und Piloten welche Gerüchten zufolge anfänglich noch „übertucht“ waren, konnten ihren Rückstand bis Ende Ferien mit Sicherheit aufholen.

Im Namen aller spreche ich hier einen besonderen Dank an die Flugschule Airzone mit Sergio, Dävu und Simon sowie an den local Guide Paulo aus. Es war eine perfekt organisierte Reise, mit vielen Lacher, tollen Menschen und unvergesslichen Momenten auf einer wunderschönen Insel. Parapente – what else?

Fabienne