Am 20. Dezember 2014 begann unser zweiwöchiges Kenia-Abenteuer mit der Anreise via Zürich nach Nairobi. Die erste Nacht verbrachten wir in einem sehr zentral gelegenen Hotel in Nairobi, wo wir die nächtliche Betriebsamkeit und das Ge-hupe einer Grossstadt miterleben konnten. Auch die „nationale Autopneu-Verbrennungsanlage“ war ganz in der nähe, was eine eindrückliche Smog- und Rauch-Säule mit sich zog ;-)
Am nächsten Morgen ging es mit einer geschätzt 30-jährigen Dash 8 Maschine weiter auf dem Inlandflug nach Eldoret, von wo wir nach weiteren 1.5h mit dem Auto zu unserem Hotel, dem Kerio View Hotel in Iten, gefahren wurden. Da wir in einer Gruppe von 16 Leuten angereist sind und die Taxis nicht ganz so viel Platz für das Gepäck geboten haben, wurde der Rest im „Kenia Style“ mit Hanf-Schnüren auf das Dach gebunden.
Die ersten Flugtage im Kerio Valley waren atypisch wind arm. So startete man am Hoteleigenen Startplatz meist zwischen 8 und 9 Uhr und soarte im Bereich von Hotel bis Wasserfall (ca. 15km) hin und her. Der erste Versuch den Wasserfall zu erreichen resultierte leider in der ersten Aussenlandung, wo man immer mindestens von 100 Kindern und vielen Erwachsenen sehnlichst erwartet, ausgefragt und begutachtet wurde (siehe Fotos :-)). Der Rücktransport war jedoch jederzeit garantiert, so wartete egal wo man landete immer bereits mindestens ein Motorradfahrer um einem dann mit Sack und Pack direkt zum Hotel Startplatz zurück zu fahren.
Nach den ersten paar Windarmen Tagen setzte sich dann so langsam aber sicher der typische Kerio Tagesablauf durch:
Spätestens um 8 Uhr starten, bis ca. 9 Uhr gemütliches Soaring und dann sich relativ schnell aufbauende Thermik mit Steigen weit jenseits vom 4 m/s. Wer’s lieber angenehm mag, landete dann auch spätestens um 11 Uhr. Wer jedoch auf Strecke ging, flog jedoch zuerst südwärts, passierte die erste Schlüsselstelle den Wasserfall mit seinem, durch den kleinen Vorberg bedingt, meist extrem starken Lee-Feld (zwischendurch brauchte es mehrere Anläufe um das Lee zu „durchstechen“). Nach dem Wasserfall galt es dann, wieder etwas Höhe zu tanken um die nächste Schlüsselstelle, einen kleinen Vorberg mit starkem Lee zu überwinden. Einmal am südlichen Ende der Krete angekommen (ca. 40km), wurde gewendet und der ganze Weg zurück zum Hotel in Angriff genommen. Wurde man bis zum Hotel noch nicht genügend durch-geschüttelt, konnte man die Strecke Richtung Norden verlängern. Die meist sehr turbulenten Ausflüge Richtung Norden und vielen Lee-Fallen waren jedoch nicht jedem „gegeben“ :-).

Fliegerisch ist das Gebiet im Kerio Valley ein absoluter Traum. Jeder Tag der zweiwöchigen Reise wäre fliegbar gewesen. Trotzdem dass wir einige male aus Müdigkeit auch auf Flüge verzichtet haben, konnten wir je weit über 15 resp. 25h Airtime und viele Flüge im Bereich von 50 bis 110km erfliegen. Viele Strecken sind relativ einfach zu bewältigen, bedingt durch den meist relativ starken östlichen Wind ergeben sich jedoch viele Lee-Situationen, an welche man sich erst mal gewöhnen muss.
Zwei Höhepunkte waren sicherlich auch die Starts an Weihnachten und Neujahr, wo die Startenden jeweils von mehreren hunderten Einheimischen und Kindern am Startplatz bejubelt wurden.

Auch das Wild-Leben kam nicht zu kurz. Beim ersten Halbtagesausflug konnten wir Giraffen aus nächster nähe beobachten. Beim zweiten Tagesausflug an den Lake Baringo sahen wir von Krokodilen über Hippos bis hin zu Fisch-Adlern aus nächster Nähe.

Alles in Allem eine interessante Abenteuerreise mit vielen Erlebnissen und vielen Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung.

Happy Landings
Ramona & Christoph