Was für eine Traumwoche – 7 Tage, 7 Flüge, 27 h Airtime, totale Strecke von 410 km – mei-ne Erwartungen wurden mehr als übertroffen!

Und diese waren hoch: bereits in der ersten April-Woche war ich mit www.airzone.ch in Alicante an der Costa Blanca auf Flugreise. Schon dort flogen wir – ausser am Anreisetag – jeden Tag und mit über 26 h Airtime und einem Streckenflug von fast 80 km in Richtung Murcia war dies bereits ein kaum zu übertreffende Woche. Aber nur «kaum»…
(PS: einen Reisebericht von Alicante konnte ich mangels Regentage nicht schreiben… aber Sergio hat einen tollen Reisebericht geschrieben (http://www.airzone.ch/de_CH/galerie_fotos_videos/fotos_reisen.cfm?GalerieDetail=67).

Also wieder zur Mazedonien Reise. Um 04:30 Uhr trafen sich auf dem Flughafen Zürich 17 Flugbegeisterte – darunter mit Florian, Helmut, Marco, Michael, Nilia, Raphael, Sergio, Valenin, Bertran und mir 10! DPCH Clubmitglieder. Der Blick auf die Wetterprognosen lies die Stimmung trotz der frühen Morgenstunden sofort hochsteigen. Nach rund 2 h Flug wurden wir in Skopje von unserem Guide «Igor» und einem weiteren Fahrer begrüsst und nach weiteren 3 h hatten wir in der Unterkunft bereits unsere Zimmer bezogen. Die Stadt Krushevo war nun für eine Woche unser Zuhause – nur 10 Autominuten vom Hauptstartplatz entfernt. Übrigens: Krushevo liegt 1’350 m ü. M. und die Temperaturen waren sehr angenehm – im Gegensatz zum Talkessel, wo es einige Tage über 40°C hatte.

Nach kurzer Verpflegung ging es zum ersten Mal auf den Startplatz – von welchem die folgenden Tage sehr lange, weite und hohe Flüge ihren Ursprung finden sollten. Schon am ersten Tag konnten wir auf rund 2’500 m aufdrehen und ins Flachland rausfliegen. In den folgenden Tagen stieg die Basis immer höher und die Streckenflüge wurden immer länger. Bereits am Dienstag konnte ich ein 93.5 km FAI Dreieck fliegen (Krushevo – Trilep – Bitola – Krushevo) mit einer Basis von etwas über 3’000 m.

Ein weiterer Höhepunkt am nächsten Tag. Infolge Westwind starteten wir diesem Mal gegen Westen raus. Anfänglich etwas harzig, brauchte es die nötige Geduld, bis man auf Strecke gehen konnte. Nach dem Wendepunkt in Trilep ging es dann richtig zur Sache. Aufdrehen unter die Wolke mit einer Basis von über 3’800 m! Über dem Flachland heisst dies 3’500 m «Luft» unter den Füssen. Wow, was für eine Sicht, was für ein Gefühl. Also weiter Richtung Süden. Wie prognostiziert wurde nun der Westwind stärker – ein 30er auf 3’000 m, aber sehr laminar. Trotzdem heisst es bei solchen Bedingungen rechtzeitig einen geeigneten Landeplatz zu wählen. Wie auf den Fotos aber zu erkennen, ist dies keine grössere Herausforderung. «Grüne» Felder waren in der Regel wenig geeignet da meist mit Tabakpflanzen bestückt. Also wählt man «gelb» und kontrolliert, ob das Getreide auch wirklich schon gemäht ist (leider ist an diesem Tag in Musinci – nur rund 2 km neben meinem Landeplatz – ein ungarischer Deltaflieger nach einer Berührung mit einer Starkstromleitung tödlich verunglückt).

Auch am Mittwoch war die Basis auf rund 3’800 m – was einen Streckenflug über 90 km bis vor die griechische Grenze zuliess. Am Folgetag entschieden wir uns, an den Ohrid See fliegen zu gehen – ein wunderschöner Ort! Zur Auswahl stand «Fliegen – Baden» oder «Fliegen – Fliegen». Ich wählte Variante 2 – und es ging wieder bis auf 3’800. Wie ich beim Auslesen des Fluges feststellte, war die höchste Höhe über albanischem Territorium. Doch «dort oben» interessiert das niemanden und schlussendlich war dann die Landung in Ohrid neben dem Fussballstadium wieder auf mazedonischem Boden. Beim anschliessenden Nachtessen am See gab es Forelle – wunderbar – und ausklingen liessen wir den Abend an der «Cuba Libre Beach & Bar» in Ohrid.

Es folgen die beiden letzten Tage. Nachdem in der Nacht eine kleine Front vorüberzog, war das Wetter zwar nicht weniger gut, die Basis jedoch tiefer auf leicht unter 2’500 m. Damit verbunden war eine Labilisierung der Luftschichtungen. Die Thermik setzte früher ein, doch so um 16 Uhr war infolge aufziehender dunkler Wolken landen angesagt. Doch «who cares» nach jeweils 4 h Flug? Übrigens: wir alle waren mit einem Live-Tacker von Flymaster ausgerüstet, was den Rückholdienst sehr vereinfachte.

Am Sonntag um 5 Uhr in der Früh ging es dann wieder zurück zum Flughafen nach Skopje. Und: kaum zu glauben – es regnete und der Sonntag wäre der erste nicht fliegbare Tag gewesen! Doch wir flogen – mit der Edelweiss zurück nach Zürich.

In Erinnerung bleiben eine unvergessliche Woche, fantastische Flügen, die tolle Fluggruppe, feines Essen, guter Wein, der Gin Tonic für Fr. 1.20 und die super Organisation durch Sergio. Danke, ich komme wieder!

Herzlichst
Beat Gisin (alias „LANDI Beat“)