Hochwandern bei prächtigstem Herbstwetter zusammen mit Freunden und dabei noch ein neues Fluggebiet erfliegen, da musste man nicht zweimal
überlegen. Helmi hatte tags zuvor kurzfristig dazu aufgerufen und so fand eine Hike and Fly begeisterte DPCH Gruppe am Samstagmorgen den Weg
nach Lungern.

Der Landeplatz am See war schnell erklärt: Freileitung, Bäume, Wasser – alles klar?! und so ging es schon bald mit der Luftseilbahn hoch zum Turren, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Mit den wärmenden Sonnenstrahlen im Rücken startete der Aufstieg in Richtung Schönbüel. Teils auf der Alpstrasse, teils auf Wanderwegen ging es Schritt um Schritt dem 500 m höheren Ziel entgegen. Der in der Woche zuvor gefallene Schnee hielt sich nur noch in den schattigen Nordhängen, sonst Herbstzauber pur mit all den Farben und dem stahlblauen Himmel.
Eine kurze Rast beim Weiler Breitenfeld erlaubte es dem ersten Nachzügler endlich aufzuschliessen und die letzten steiler werdenden 250m gemeinsam unter die Füsse zu nehmen. Das Bärghuis Schönbüel mit den zwei Startplätzen (NO, S) erreichten wir in etwas unter zwei Stunden. Hier wurde zuerst einmal die Terrasse für eine Stärkung und Fachsimpeleien in Beschlag genommen.

Bald schon wurden erste Cumuli über den Gipfeln des BEOs und Richtung Titlis ausgemacht und auch bei uns herbeigewünscht. Wohl wissend, dass
jeder Höhenmeter zählt wenn die Tage länger werden, wurde schon bald die Idee in die Runde geworfen noch etwas weiter zum Höch Gumme aufzusteigen.
Zu Dritt ging es erstmal bis zum Ende des stillgelegten und zurückgebauten Skilifts hoch – ein sicherer Startplatz: Fehlanzeige.
Etwas getrübt wagten wir die letzten Meter hoch zum Gipfel, wenigstens das Panorama sollte uns nicht verwehrt bleiben. Und wir wurden belohnt:
mit Sicht auf Brienzersee, Eiger Mönch und Jungfrau, und einem Startplatz (O/OSO).
Thorsten wagte als erster den Start vor Publikum und zog schnurstracks hinüber zur Südseite. Ein erlösender Juchzer kurze Zeit später und der Gipfel war bereits überhöht. Bald zu Dritt in der Luft ging es dem Brienzergrat entlang dem Brienzer Rothorn entgegen. Hier war die Basis noch auf rund 2500 m, doch je weiter Richtung Westen man sich wagte, desto schwächer wurde die Thermik und tiefer die Basis. Also rechtzeitig umkehren und mit Rückenwind zurück zum Höch Gumme, wo bereits weitere Schirme ausgelegt wurden.

Zufrieden und immer noch überwältigt von den guten Bedingungen ging es weiter über den Lungerersee zurück an den Ausgangspunkt unseres Hike and Fly.

Manuel Vetterli