Am Samstag, 26. Oktober nahmen 12 Pilotinnen und Piloten des DPCH am g – Force Training in Malans Teil. Neben einem gewissen „Spassfaktor“ und guter Kameradschaft waren am Abend alle um wichtige Erfahrungen reicher. Ein gelungener Tag!
Jeder von uns hat es schon erlebt oder wird es in seiner Flugkarriere erleben: Einen Moment, in dem es wichtig ist, schnell auf den Boden zurück zu kehren. Dazu gibt es verschiedene Schnellabstiegsmethoden. Die effizienteste ist und bleibt die Steilspirale. Mit ihr verbunden sind hohe körperliche Belastungen. Jeder hat sich bisher auf seinem Level daran heran getastet. Alle mit Respekt – da ist ja dieser Moment des Bewusstsein Verlustes. Wo sind meine Grenzen? Diese in der Luft zu ertasten ist wohl nicht ganz ideal. Was eignet sich besser dazu als ein Simulator?
Helmut hat die Idee in die Tat umgesetzt und für uns diesen Tag organisiert. So machten wir uns am Morgen früh auf nach Malans. Gestärkt durch einen Frühstückshalt (hoffentlich bleibt es bei uns…) begann das Training pünktlich um 09.30 Uhr. Walo – unser g – Force Trainer – verstand es, ein guter Mix von Theorie und Praxis zu kombinieren. Schon bald ging es los mit dem „warm up“ – das war noch recht „Sonntagsschulmässig“. Mit jedem Trainingslauf kamen neue Elemente dazu; richtig einleiten, richtige Sitzposition, Aussenbremse, Muskelspannung, Pressatmung.
Nach dem Mittagessen ging es dann langsam „zur Sache“. 4.5 & 5 g, 5.5 & 6 g und 6.5 & 7 g. Eine spezielle Erfahrung, das „Greyout“ ohne Angst zu erfahren, zu erleben, wie der „Tunnelblick“ kommt. Oder wie der Kopf plötzlich nach hinten weg kippt und diesen nur wieder hoch bringt, wer die Spirale verlangsamt oder abbricht. Wir haben Verhaltensmuster erlernt, die man beim nächsten Training in der Luft und – hoffentlich seltenen – in Extremsituationen abrufen kann.
Zum Erlernten kam auch neues Wissen. So war es mir auf jeden Fall nicht bewusst, dass sich der Körper nicht an Fliehkräfte gewöhnt. Bisher war ich der Meinung, mit dem häufigen Fliegen von Spiralen das Ertragen von höhere g Belastungen trainieren zu können. Es war mir auch nicht bewusst, wie viel die richtige Technik ausmacht (bei meinem letzten Lauf am Simulator konnte ich feststellen, dass es bei mir gut 2 g sind). Oder dass eine höhere Gleitzahl auch eine höhere g Belastung mit sich bringt.
Als ich vor einigen Jahren in einer Trainingsspirale mein erstes „Greyout“ erlebte, leitete ich diese sofort aus. Ich wusste damals nicht, ob ich noch weit vom Verlust des Bewusstseins war. In Zukunft bin ich sicher, mit der richtigen Technik dem Vorzubeugen und richtig reagieren zu können. Ich freue mich extrem auf meine nächste Trainingsspirale in der Luft!
Unter keinen Umständen sollen uns die gewonnenen Erfahrungen dazu verleiten, in Zukunft mehr Risiko bezüglich des Wetters zu nehmen. Wer in eine solche Notsituation kommt, hat vorher einen Fehler gemacht. Vielmehr sollen wir uns im Spiraltraining damit sicherer fühlen und generell die Gewissheit haben, wenn es darauf ankommt, richtig reagieren zu wissen.
Abschliessend bedanke ich mich im Namen aller Teilnehmer bei Helmut für die Organisation und bei Werni für das „finanzielle Management“. Das war ein guter Tag – Danke!
39618 Beat Gisin